Künstlerisches Display?

Mit diesem Auto fuhren Rirkrit Tiravanija und der Maler Franz Ackermann von Berlin aus zur Lyon-Biennale, wo es zusammen mit einem die Fahrt dokumentierenden Video ausgestellt wurde. Rirkrit Tiravanija, „Untitled 1995 (Bon voyage Monsieur Ackermann)“, 1995. Foto: Stefan Altenburger

Marie-France Rafael, was ist ein künstlerisches Display?

Zum Beispiel die spiralförmige Skulptur „Spiral Jetty“, die Robert Smithson 1970 im Great Salt Lake, Utah, aufstellte. Oder der alte Opel Commodore GS, Baujahr 1969, den Rirkrit Tiravanija ins Museum brachte. Bei künstlerischen Displays, welche die Künstler:innen für den Ausstellungsraum entwickeln, handelt es sich nicht um einfache „Anschauungsfelder“ wie bei Schaufenstern, Computermonitoren oder Anzeigetafeln. Vielmehr bringen sie sowohl das Gezeigte als auch die Art des Zeigens zur Anschauung. Im Ausstellungskontext entsteht so eine künstlerische Situation, die der üblichen ästhetischen Erfahrung eine zusätzliche Dimension hinzufügt – eine Reflexion über das sinnlich Wahrgenommene beziehungsweise das ästhetisch Erfahrene selbst.

In dieser Rubrik stellen Expert:innen der ZHdK zentrale Begriffe aus dem Kunst- und Kulturgeschehen aus ihrer Sicht vor. Das stetig wachsende Glossar ist zu finden auf: zett.zhdk.ch/was-ist
Dr. Marie-France Rafael (marie-france.rafael@zhdk.ch) lehrt im Master Fine Arts und forscht am Institute for Contemporary Art Research. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind die Geschichte des Ausstellens sowie die künstlerischen Strategien des Präsentierens von Kunst als Reflexions- und Kommunikationsmittel.
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