
Audio Communication im Toni-Areal (von links): Bewegungsmelder, unbekannte Elektronik, elektroakustische Durchsageanlage, Rauchmelder. Foto: Regula Bearth © ZHdK
Daniel Hug, was ist Audio Communication?
Ein Babyschrei, klickende Türschlösser, Kirchturmglocken, Alarmsirenen, zischende Flaschen, ratternde Getriebe und Messengertöne: Diese Klänge vermitteln innere und äussere Zustände von Lebewesen und Dingen. Sie sind Audio Communication im weiteren Sinn. Audio Communication ist auch ein Teilbereich der Markenkommunikation, des Brandings. Was mit Audiosigneten von Radiostationen und Filmstudios begann, entwickelte sich zu Jingles, Brand Songs und Audio Logos. Der Salt Shaker in der Anrufwarteschleife, die Migros-Jingle, der Mac Start-up Sound – dies sind Beispiele für effiziente Kommunikation mit scheinbar einfachen Klängen. Heute beeinflusst das Branding auch die klangliche Gestaltung von Anwendungsschnittstellen. So unterstützen die Bedienungsklänge von portablen Lautsprechern die Interaktion beim Aufbau einer Bluetooth-Verbindung. Gleichzeitig informieren sie alle in Hörweite über die Art und Herkunft des Produkts. Die zunehmende Verbreitung von «intelligenten», interaktiven Computersystemen in unserer Umgebung eröffnet neue, aktuelle Anwendungsbereiche für Audio Communication. Die Gestaltung geeigneter Klänge verlangt eine ausgefeilte Systematik, Konzeption und Umsetzung. Durch Klang vermittelte Information, Funktion, Emotion und Identität sind wesentliche Aspekte unserer Lehre, Forschung und Gestaltung. Im CAS Sound Design ist Audio Communication ein interdisziplinäres Fach. Wir gehen von den Erfahrungen, Interessen und Fragestellungen der Studierenden aus und behandeln Audio Communication beispielsweise im Kontext von Social Media, Corporate Branding, User Interfaces, Game Design oder Virtual Reality.