Zwei Jahrzehnte ZHdK

Ursula Akmann verabschiedet sich nach über zwanzig Jahren von der ZHdK. Foto: Johannes Dietschi

ZHdK-Generalsekretärin Ursula Akmann verabschiedet sich nach über zwanzig Jahren an der ZHdK in den Ruhestand. In einem Stichwortinterview verrät sie, warum ihre ZHdK-Karriere bereits vor dem Bewerbungsgespräch hätte vorbei sein können und was sie mit Christoph Blocher verbindet.

VON STEFAN ERDIN
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Stefan Erdin:
Dein Bewerbungsgespräch …

Ursula Akmann:
… war im Winter 2001 um sieben Uhr morgens an der Gessnerallee. Das war der einzige Termin, der sich innert nützlicher Frist finden liess. Als ich dann in der Dunkelheit vor den Toren des Gebäudes wartete, machte mir niemand auf. Meine Gesprächspartner warteten drinnen auf mich und dachten wohl, ich sei zu spät. Dabei waren die Türen zu dieser Zeit noch abgeschlossen. Wir haben uns zum Schluss dann doch noch gefunden – räumlich wie auch im Gespräch.

Geheimtipp im Toni-Areal

Die Gänge – man kann im Toni-Areal immer wieder andere Routen wählen, die einen ans Ziel führen. Dabei entdeckt man viel Neues und sieht, wie das «Toni» leibt und lebt.

Auf deinem Tisch gelandet

Das ist das Tolle an meinem Job: Auf meinem Tisch landeten viele übergreifende Themen, die man zu Beginn noch nicht richtig verorten konnte. Als ich meine Stelle an der damaligen Hochschule für Musik und Theater (HMT) antrat, lag ein grosser Stapel Dossiers auf meinem Tisch, und ich hatte keine Ahnung, was ich damit anfangen sollte. Zum Glück sind mir konkrete Aufgaben wie der anstehende Jahresbericht oder die Organisation der Visa für internationale Studierende aufgefallen. Da konnte ich direkt etwas bewirken und ich wurde zudem zuständig für die Kommunikation der HMT. Auch habe ich in Projekten Nachdiplomstudiengänge (heute MAS) entwickelt oder in die HMT überführt. Später leiteten Christoph Weckerle und ich das Fusionsprojekt ZHdK. Es kamen immer neue Aufgaben dazu: zum Beispiel die Programmakkreditierung der neuen Masterstudiengänge bei der Einführung von «Bologna», der Aufbau der internen Weiterbildung, die Betreuung von hohem Besuch wie dem französischen Staatspräsidenten François Hollande oder die Einführung des Sportangebots des ASVZ.

Lieblingsgetränk

Auf meinem Arbeitstisch steht immer eine sehr grosse Tasse Tee. Früher war das ein mit Plastik isolierter Humpen, der von meiner designaffinen Kollegin Bettina Ganz als «hässliches Teil» tituliert wurde. Sie hat mir dann ein schönes Teeglas geschenkt und ich bin sehr glücklich damit. Solche kleinen Dinge werden mir fehlen.

Arbeitscredo

Auch wenn ich sonst wenig Berührungspunkte mit ihm habe, halte ich mich hier an einen Satz von Christoph Blocher (lacht): Wir sollen keine Fragen stellen, sondern Anträge. Das klingt jetzt natürlich sehr technokratisch – ganz wie es sich für eine Generalsekretärin gehört –, doch dahinter steht eine Haltung. Fragen stellen ist selbstverständlich wichtig, aber ich schätze Menschen, die auch konkrete und pragmatische Lösungsvorschläge einbringen. Das ist für mich nichts anderes als ein Antrag.

Dr. Ursula Akmann (ursula.akmann@zhdk.ch) ist Generalsekretärin der ZHdK und wird Ende März 2022 pensioniert. Die promovierte Historikerin mit einer betriebswirtschaftlichen Zusatzausbildung führt die Geschäfte der Hochschulleitung und ist Bindeglied zum Aktuariat des Fachhochschulrats. Sie leitet den Rechtsdienst, die Fachstelle Gleichstellung & Diversity sowie das Medien- und Informationszentrum und nimmt diverse Koordinations- und Projektaufgaben wahr.
Stefan Erdin war Projektleiter in der Hochschulkommunikation der ZHdK.
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