Keine Angst vor dem Programmieren

Fotos: Regula Bearth © ZHdK

Studierendenporträt Natasha Sebben

Für Natasha Sebben bedeutet Game Design vor allem Geschichten erzählen. Dabei lässt die Game-Design-Studentin ihre Spieler:innen auch mal von einer künstlichen Intelligenz testen.

VON FREDERIC POPPENHÄGER

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Frederic Poppenhäger: Wieso hast du dich für den Studiengang Game Design entschieden?
Natasha Sebben: Ich erzähle und erlebe gerne Geschichten. Das Medium Game ermöglicht mir dies auf unterschiedliche Weise. Mich fasziniert die Interdisziplinarität der Game-Entwicklung: Von Storytelling über Programmierung bis hin zu Sound Design ist alles dabei. In dieser Durchmischung sehe ich viel Potenzial. Auch der Bereich der Serious and Applied Games interessiert mich, insbesondere der Einsatz von Games in einem psychotherapeutischen Kontext.

Hält das Studium, was du dir davon versprochen hast?
In den vergangenen Semestern habe ich viel gelernt. Programmieren beispielsweise macht mir inzwischen kaum mehr Angst. Das Game-Design-Studium ist generalistisch angelegt. Wir werden also zu Allrounder:innen ausgebildet. Das ermöglicht mir ein Verständnis unterschiedlichster Bereiche.

Welches sind deine aktuellen Projekte?
Aktuell arbeite ich an «My Burning Mind». Das Spiel erzählt die Geschichte von Maggie, einer 80-jährigen Frau, die als Kind missbraucht wurde. Im Gespräch helfen die Spieler:innen Maggie, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten. Bei der Arbeit an «My Burning Mind» setze ich mich intensiv mit posttraumatischen Belastungsstörungen und indirekter Spieler:innenkontrolle auseinander.

Mit wem würdest du gern ein halbes Jahr die Rolle tauschen?
Mit Sabine Rückert. Sie ist Gerichts- und Kriminalreporterin sowie stellvertretende Chefredakteurin der Wochenzeitung «Die Zeit» und bewegt sich in Bereichen, die ich unglaublich spannend finde. Trotzdem weiss ich, dass ich eine solche Karriere nicht länger als sechs Monate aushalten würde.

Was sind deine Pläne nach dem Studium?
Ich möchte ein Game-Studio hier in der Schweiz gründen. Idealerweise mit einem Fokus auf das Geschichtenerzählen, und dies möglichst interdisziplinär. Eventuell mache ich davor ein Praktikum. Am liebsten bei ZA/UM. Diese haben «Disco Elysium» entwickelt, mein Lieblingsspiel.

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Frederic Poppenhäger ist Kommunikationsverantwortlicher des Departements Design der ZHdK.
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