Studierendenporträt Moritz Stadtmüller
Moritz Stadtmüller vertieft sich gerne ins Komponieren und liebt es, Formationen zu leiten – für ihn ein wichtiger Teil des Studiums. Er bewundert gute Dozentinnen und Dozenten. Deshalb baut er sich in der Pädagogik ein zweites Standbein auf.
VON CHRISTINA WALLAT
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Christina Wallat: Warum studierst du Schulmusik?
Moritz Stadtmüller: Aus zwei Gründen: Seit ich temporär als Nachhilfelehrer in Französisch arbeite, habe ich realisiert, wie viel Spass mir das Vermitteln von Wissen und vor allem das Unterstützen der Schülerinnen und Schüler macht. Zudem gibt es mir mehr finanzielle Sicherheit, wenn ich auch in der Pädagogik ein Standbein habe.
Wurden deine Erwartungen an das Studium bis jetzt erfüllt?
Ja, ich bin generell sehr zufrieden. Der Studiengang Schulmusik legt im Bachelor den Fokus zu Beginn auf die instrumentalen Fertigkeiten und widmet sich dann erst im Master dem Pädagogischen. Obwohl mir dieser Aufbau sinnvoll erscheint, wünschte ich mir trotzdem etwas mehr pädagogischen Input während des Bachelors.
Gibt es eine Person, die deinen Berufswunsch wesentlich beeinflusst hat, und wenn ja, warum?
Nein, es waren eher verschiedene Personen und Situationen, die meinen Berufswunsch hervorgebracht haben. Müsste ich eine Person nennen, dann am ehesten meinen Vater, da ich mit ihm viel Musik gemacht habe: Wir haben zusammen Stücke von den Beatles, REM oder Pink Floyd gesungen. Er hat mich aber auch auf der Gitarre begleitet, wenn ich Stücke auf der Trompete spielen wollte.
Wie stellst du dir den idealen Musikunterricht vor?
Ich denke, das Musizieren sollte neben dem Aneignen von Musiktheorie und Musikgeschichte eine grosse Rolle spielen. Konzerte besuchen, komponieren, verschiedene Musikstile hören … die Liste ist lang. Eine wichtige Komponente eines guten Unterrichts ist meiner Meinung nach die Fähigkeit, die Schülerinnen und Schüler auf der sozialen Ebene abzuholen. Sie sollten spüren, dass man ihnen gegenüber Respekt zeigt und sie ernst nimmt.
Was bedeutet für dich Vermittlung?
Vermitteln bedeutet für mich zuhören, reagieren, einen genauen Plan dessen haben, was man von den Schülerinnen und Schülern erwartet und verlangen kann.
Welches ist dein grösster Traum?
Meine Träume wandeln sich. Im Moment habe ich verschiedene Vorstellungen: So möchte ich zum Beispiel meine eigene Musik spielen, Formationen leiten und vor allem einen guten Unterricht bieten.
Was inspiriert dich?
Aus musikalischer Sicht zum Beispiel die Begeisterung für gute Kompositionen, aber natürlich auch Konzerte aller Art. Aus pädagogischer Sicht sind es die ausserordentlich guten Lehrpersonen, die ihre Art zu unterrichten gefunden haben und zu Vorbildern geworden sind.
Welches sind die grössten Herausforderungen, die du seit der Corona-Krise zu meistern hast?
Ehrlich gesagt, fühle ich mich trotz allem sehr wohl. Wirkliche Herausforderungen in Bezug auf die Krise haben sich mir bis jetzt nicht gestellt. Schade ist nur, dass die Musikworkshops an der ZHdK nicht stattfinden können. Das fehlt mir.
Wer oder was passt gar nicht zu dir?
Machogehabe, Red Bull, Trump, Diskriminierung, Justin Robinson und Spinnen.