Der Traum vom Bühnenbild

Fotos: Regula Bearth

Studierendenporträt Robi Voigt

Traumhafte Bühnenbildentwürfe – die entwickelt Bühnenbildstudent Robi Voigt im Schlaf. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Mit seiner Arbeit verzaubert er an renommierten Theater- und Opernhäusern das Publikum. Nun will er mit seinem neusten Projekt die Zuschauenden einladen, ihre eigenen Bilder zu träumen.

VON SOPHIE KÄSER
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Sophie Käser: Wieso hast du dich für das Studium Master Theater, Bühnenbild entschieden?
Robi Voigt: Ich habe viele Jahre Videokunst, Licht- und Stage Design für Konzerte, TV-, Theater- und Opernproduktionen gemacht. Für das Studium entschied ich mich, um neben der «Auftragskunst» ohne wirtschaftlichen Druck Dinge ausprobieren zu können und mich weiterzubilden. Ich bin schon etwas älter als der Durchschnittsstudent und war gespannt, was ich alles dazulernen kann.

Du wirst das Studium bald abschliessen. Wurden deine Erwartungen erfüllt?
Ich wusste gar nicht genau, was mich erwartet. Besonders bereichernd finde ich aber den Austausch mit Gleichgesinnten. Und die Möglichkeit, im Immersive Arts Space der ZHdK ein Projekt zu realisieren: Die technische Infrastruktur und das zur Verfügung stehende Know-how wären auf dem freien Markt nur schwer zu finden.

Welches sind deine aktuellen Projekte?
Am meisten beschäftigt mich momentan mein Masterprojekt: eine performative Installation zum Thema «Träumen». Ihr Herzschlag ist ein mit Nebel gefüllter Kubus, in dem eine Tänzerin Videoprojektionen, Sound und Bühnenmaschinerie mittels Motion Tracking steuert. Schön wäre, wenn jeder Zuschauer und jede Zuschauerin etwas anderes darin sähe.

Was inspiriert dich in deiner Arbeit?
Wenn ich intensiv an einem Projekt arbeite, habe ich die meisten meiner Ideen tatsächlich, wenn ich schlafe – also im Traum. Wenn ich nach dem Aufwachen einen Gedanken toll finde, versuche ich, ihn mir zu merken und umzusetzen. Ansonsten ist die Grundlage von allem, was ich tue, die Musik.

Welche Inszenierung hat dich zuletzt begeistert?
Letzten Sommer habe ich eine regelrechte Entdeckung gemacht: Ich arbeitete an der Oper in Amsterdam mit Musik von Karlheinz Stockhausen. Zuerst dachte ich: Dieser Sound ist so disharmonisch, gleichbleibend, eigentlich unhörbar. Doch die Musik ist richtig in mir aufgegangen – und seither liebe ich sie.

Welches sind deine Pläne nach dem Studium?
Ich würde meine Arbeit gerne mehr mit der bildenden Kunst verzahnen. Installationen, die für sich stehen, interessieren mich sehr.

Wer oder was passt gar nicht zu dir?
Schon oft habe ich gedacht, etwas passe nicht zu mir, und dann bei näherer Beschäftigung damit bemerkt, dass das gar nicht stimmt. Eine Ausnahme gibt’s: Weihnachtsmärkte.

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Sophie Käser (sophie.kaeser@zhdk.ch) ist Kommunikationsverantwortliche des Departements Darstellende Künste und Film der ZHdK.
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