Lockdown im Toni-Areal – das Gebäude zu Coronazeiten

Zusammengestellte Möbel im OberlichtsaalVogelmodelle für den ZeichenunterrichtFoyer vor dem grossen KonzertsaalKafi ZTreppe zu Ebene 7Lese- und Arbeitsbereich im Medien- und InformationszentrumBüroarbeitsplatzMeeting der PapierkörbeManuelle Druckpresse in der DruckwerkstattKeramikwerkstattStudentische TeekücheSauber geputzter Kühlschrank in einer der Teeküchen«Stammtisch» in der EingangshalleOrgelsaalOrgelsaalLichthof im Toni-Areal. Fotos: Lucas Ziegler

Das Toni-Areal steht still. Das beliebte Zentrum für Kultur, Bildung, Wissenschaft und Gesellschaft in der ehemaligen Molkerei in Zürich-West ist menschenleer. Wo sonst Tausende ein und aus gehen, herrscht absolute Stille. Fotograf und ZHdK-Alumnus Lucas Ziegler hat den leeren Campus fotografiert und damit eine aussergewöhnliche Zeit festgehalten.

VON EVA BRÜLLMANN
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Mai 2020. Seit März gilt wegen des neuen Coronavirus die «ausserordentliche Lage» gemäss Epidemiengesetz in der Schweiz, und seither liegt auch das Toni-Areal im Dornröschenschlaf. Es herrscht eine surreale Atmosphäre im Gebäude: sauber geputzte und aufgeräumte Teeküchen, lange leere Gänge, eilig zusammengestellte Möbel im Oberlichtsaal, verlassene Werkstätten, Papierkörbe, die ein Eigenleben führen, Musiksäle in Schockstarre. Und immer wieder Stühle! Stühle, mal fein säuberlich gestapelt, mal achtlos zusammengestellt, mal arrangiert.

Der Blick für die Architektur ist geschärft, und unscheinbare Orte haben ihren grossen Auftritt. Es herrscht Monotonie im «Toni» – die Architektur genügt sich selber, ist aber letztlich ohne Menschen sinn- und energielos. Seltsam, durch die Stille nimmt man die Gebäudetechnik als Geräuschkulisse wahr und wünscht sich das pulsierende Leben zurück.

Nach einem Bachelor in Sozialer Arbeit an der FHNW absolvierte Lucas Ziegler an der ZHdK einen Bachelor in Kunst & Medien. Seit 2018 arbeitet er als freischaffender Fotograf in Zürich. Die Bilder sind am 1. Mai 2020 entstanden.
Eva Brüllmann (eva.bruellmann@zhdk.ch) ist Projektleiterin in der Hochschulkommunikation der ZHdK. Mit «Bye-bye, Büro!» kann sie im Moment nur bedingt etwas anfangen. Sie sehnt sich nach persönlichen Begegnungen im Toni.
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