Fast ein Festival

Die Tagung «Die Künste in der Bildung 2019. Kunst – Macht – Bildung» schafft Raum für Diskussionen und Auseinandersetzungen. Foto: Betty Fleck © ZHdK

Die Tagung «Die Künste in der Bildung 2019. Kunst – Macht – Bildung» schafft Raum für Diskussionen und Auseinandersetzungen. Foto: Betty Fleck © ZHdK

Debatten statt Workshops: Am 8. und 9. November 2019 wird die Bühne A des Theater der Künste zu einem interaktiven Nährboden für die Zukunft der künstlerischen Bildung.

VON MARTINA EGLI
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Die Bildungslandschaft befindet sich im Wandel. Die in den Fokus der Lehrpläne rückende Digitalisierung beeinflusst auch die Priorität künstlerischer Schulfächer. Tanz, Theater, Musik und bildende Kunst vereint eine gemeinsame Grundfrage: Was können die Künste in der Bildung bewegen? Damit wirft die Tagung «Die Künste in der Bildung 2019. Kunst – Macht – Bildung» der ZHdK zahlreiche Anschlussfragen auf. Sollen Studierende künftig im Sinne eines Start-ups funktionieren und eigene Angebote aufbauen, weil die Schulen nicht mehr der sichere Ort für Anstellungen sind? Wie können sich Pädagoginnen und Pädagogen behaupten und neue Ansätze erarbeiten? Welche Aufgaben haben sie, um etwa auf gesellschaftliche Werte hinzuweisen?

Keine klassische Konferenz

Die Tagung bietet keine Lösungen auf dem Präsentierteller, vielmehr schafft sie Raum für Diskussionen und Auseinandersetzungen. «Wir wollen die verschiedenen Ebenen ansprechen: von der biografischen Erfahrung über künstlerische Zugänge bis hin zu kultur- und gesellschaftstheoretischen Beobachtungen», sagt Edith Stocker, die mit Liliana Heimberg und den anderen Mitgliedern der Arbeitsgruppe das Konzept der Tagung entwickelt hat. «Am Ende spielt schliesslich alles zusammen.»

Wer eine klassische Konferenz erwartet, wird am 8. und 9. November von einem Format überrascht, das eher an ein Festival erinnert. Dazu trägt bereits die Wahl der Räumlichkeiten im Theater der Künste bei. «Der Theaterraum ermöglicht vieles, was im Hörsaal nur schwer zu realisieren wäre», so Liliana Heimberg.

Speeddating und singender Seismograf

Eröffnet wird die Tagung mit der Präsentation dreier zentraler Thesen. Anschliessend ist das Publikum zu einer offenen Debatte eingeladen. «Unser Ziel ist erreicht, wenn die Leute anbeissen, miteinander in Austausch treten und ihre Haltung in Bezug auf Herausforderungen der künstlerischen Bildung heute klären», fasst Liliana zusammen. «Uns geht es darum, dass die Teilnehmenden die Spielräume im Bildungsbereich erkennen. Wo es Regeln gibt, gibt es immer auch Raum für Interpretation.»

Am Samstag stehen neben den Referaten performative Beiträge mit künstlerischen Ausdrucksmedien, ein thematisches Speeddating sowie eine Lesung mit auf dem Programm. Als singender Seismograf wird der Musiker Jürg Kienberger die Tagung beschliessen und dabei das Gehörte, Gesehene und Debattierte in seine persönliche, künstlerische Metaebene übersetzen.

Das Tagungsteam im Interview.

«Die Künste in der Bildung 2019. Kunst – Macht – Bildung»
8. bis 9. November 2019
Freitag 14–18 Uhr, Samstag 10–16 Uhr
Theater der Künste, Bühne A, Gessnerallee 9, Zürich
Die Tagung richtet sich an alle Lehrpersonen der bildenden Kunst, darstellenden Kunst und Musik, an Künstlerinnen und Künstler in Bildungszusammenhängen sowie an Studierende aller künstlerischen und pädagogischen Disziplinen. Anmeldung und Programm
Martina Egli (martina.egli@zhdk.ch) ist Kommunikationsverantwortliche des Departements Kulturanalysen und Vermittlung der ZHdK.
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