Studierendenporträt Jumana Issa
Die gelernte Grafikerin Jumana Issa hatte genug davon, fremde Aufträge umzusetzen. Sie bewarb sich für eine «sur dossier»-Aufnahme ins Filmstudium und erzählt nun ihre eigenen Geschichten.
VON ANDREA ZELLER
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Andrea Zeller: Wieso hast du dich für das Filmstudium entschieden?
Jumana Issa: Filmemachen hat mich schon immer interessiert, und nach einigen Jahren als Grafikerin in der Werbebranche spürte ich den Drang, etwas Neues zu versuchen. Ich hatte genug davon, die Geschichten von Auftraggebern umzusetzen. Erst dachte ich, es gehe auch ohne Studium. Ich merkte aber schnell, dass mir zu viele Grundlagen fehlen, gerade im Technikbereich.
Woran arbeitest du derzeit?
Wir sind in der Postproduktion eines Kurzfilms. Ich arbeite mit Léah Gygli zusammen. Wir haben uns im Studium kennengelernt und machen alles gemeinsam – vom Schreiben über den Schnitt bis hin zur Vertonung. Beim aktuellen Film hat sie die Kamera gemacht und ich führte Regie. Unsere Kreativität ergänzt sich perfekt.
Worum geht es im Film?
Der Film handelt von einem Mädchen in der Pubertät. Er begleitet sie in ihrem Abschied von der Kindheit und thematisiert, wie sie mit dem Druck umgeht, erwachsen zu werden.
Woher nimmst du deine Inspiration?
Ich versuche in jeder freien Minute Filme zu schauen. Zudem bewundere ich die Arbeit des kanadischen Regisseurs Xavier Dolan. Er hat keine klassische Filmausbildung, und seine Formsprache und sein Blick auf die Welt sind sehr unkonventionell.
Welchen Stellenwert hat Handwerk in deinem Schaffen?
Handwerkliche Techniken wie Kameraführung oder Schneiden haben einen hohen Stellenwert beim Filmemachen. Natürlich ist Talent wichtig, aber ohne die handwerklichen Fertigkeiten ist es sicher viel schwieriger, einen guten Film zu machen.