Motion Capture?

Einblick in den Immersive Arts Space: Tänzer animieren virtuelle Charaktere auf der Leinwand im Hintergrund. Foto: Martin Fröhlich © ZHdK

Christian Iseli, was ist Motion Capture?

Motion Capture ist ein Werkzeug für Animationsfilme. Schauspielerinnen und Schauspieler tragen spezielle Anzüge mit Markern, deren Bewegungsdaten von speziellen Kameras erfasst und von einem Computer in ein 3D-Modell umgewandelt werden. Die erfassten Daten realer Personen können so auf beliebige computergenerierte Figuren übertragen werden, um ihnen natürlich wirkende Bewegungen zu verleihen. Dank hoher Computerleistungen kann Motion Capture auch live angewendet werden. So können Tänzerinnen und Tänzer beispielsweise projizierte virtuelle Figuren animieren.

Seit März 2018 läuft an der ZHdK das Pilotprojekt «Immersive Arts Space». Studierende der Bereiche Film, Game Design, Interaction Design und Tanz arbeiten mit Studierenden des Bachelors Animation der Hochschule Luzern an einem Projekt, das auf der Motion-Capture-Technologie beruht. Im Sommer 2018 erarbeiteten zudem Künstlerinnen und Künstler der Theatergruppe Zuni Icosahedron aus Hong Kong und ZHdK-Studierende eine Motion-Capture-gestützte Live Performance. Diese wird im Rahmen des Schweizer Digitaltages am 25. Oktober 2018 zur Aufführung kommen. Der Immersive Arts Space soll ab 2019 ein fachbereichsübergreifender Forschungsraum werden, in dem mit transdisziplinären Ansätzen das Zusammenwirken neuster Technologien mit Kunst erforscht wird.

25.-27. Oktober 2018
Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 96, Zürich
digitaltag.zhdk.ch
In dieser Rubrik stellen Expertinnen und Experten der ZHdK zentrale Begriffe aus dem Kunst- und Kulturgeschehen aus ihrer Sicht vor. Es entsteht ein stetig wachsendes Glossar.
Prof. Christian Iseli (christian.iseli@zhdk.ch) ist Leiter des Forschungsschwerpunkts Film an der ZHdK.
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