Studierendenporträt Yael Anders
Mit Yael Anders wird es sicher nie langweilig: Die Art-Education-Studentin entwirft in ihrem Studio eigene Designs wie aktuell den Planner für 2019, arbeitet bei schoenstaub und im Dynamo und plant für das Fairwear Label amedring die Zukunft.
VON ANDREA ZELLER
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Andrea Zeller: Woran arbeitest du gerade?
Yael Anders: In meinem Studio am Limmatplatz entwerfe ich derzeit neue Keramikobjekte, arbeite an einer Schmuckkollaboration und erledige verschiedene Auftragsarbeiten. Zudem bin ich im Dynamo Projektentwicklerin im Bereich Soziokultur und Vermittlung von Kunst und Design. An zwei Tagen pro Woche bin ich für das Zürcher Designlabel schoenstaub tätig, das von der ZHdK-Abgängerin Nadja Stäubli gegründet wurde. Zusätzlich plane ich für amedring die Zukunft. Wir stellen in Zürich Fair Fashion aus Materialien, die aus dem gesellschaftlichen Kreislauf herausgelöst wurden, her. Zum Beispiel konnten wir von einer Textilfabrik ganze Stoffrollen übernehmen, die kleine Verarbeitungsfehler aufwiesen, sonst jedoch noch einwandfrei waren.
Woher nimmst du deine Inspiration?
Mein eigener Alltag ist die grösste Inspirationsquelle, meine Agenda dient mir als Skizzenheft, Moodboard und Planungstool. Natürlich gibt es auch Personen, die mich inspirieren, Nadja Stäubli zum Beispiel oder Lars Lerin, ein schwedischer Maler. Ich interessiere mich vor allem für Gegenwartskunst und aktuelles Design und entdecke gerne neue Off-Spaces und kleine Galerien in der Stadt.
Welchen Stellenwert hat Handwerk in deinem Schaffen?
Mit Blick auf die Digitalisierung bekommen die Haptik und das Analoge einen völlig neuen Stellenwert. Ich vermute, dass dadurch auch das Handwerk zunehmend wieder an Wichtigkeit gewinnen wird, wie etwa das Formen mit den Händen und das Kreieren von Objekten, die nicht von einem Computer hätten programmiert werden können. Für mein Schaffen nutze ich oft das Buchbinden, den Siebdruck und das Illustrieren.
Was würdest du ändern an der ZHdK?
Werkstattzugang ermöglichen und Angebote konzipieren, die für alle zugänglich sind, egal aus welchem Studiengang. Und mehr Apéros für alle!
Wo bist du am liebsten in Zürich?
In meinem Studio am Limmatplatz im Gebäude der Photobastei zum Arbeiten, meinem Zuhause im Niederdorf zum Sein und im Sommer im Flussbad Letten, in der Letzi-Badi, im Seebad Utoquai und im Garten meines Grosis im Seefeld.