Studierendenporträt Gregor Vogel
Erfahrungen von Raum und Zeit sind das aktuelle Hauptinteresse des Fine-Arts-Studenten Gregor Vogel. Um seine Arbeit an der ZHdK einfacher zu gestalten, wünscht er sich eine Person, die den Überblick über jede und jeden an der Schule hat.
VON ANDREA ZELLER
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Andrea Zeller: Woran arbeitest du gerade?
Gregor Vogel: Mein aktuelles Thema ist Raum und Zeit. Ich befasse mich mit Geologie und damit, wie sich unser Planet verändert hat und weiter verändern wird. Zusätzlich interessieren mich Daten aus «Public Records», also öffentlich zugängliche Aufzeichnungen wie von Gerichtsverhandlungen, und weitere Datensätze, die im Internet zugänglich sind. Über diese Daten erhalte ich einen sehr direkten Blick auf Menschen, der durch das Internet und die Selbstdarstellung sonst nicht mehr möglich ist.
Wie gehst du an ein neues Thema heran?
In erster Linie spreche ich mit anderen Menschen. Ich versuche durch direkte Gespräche so viel wie möglich über ein Thema zu erfahren. Natürlich nutze ich auch Bücher und Filme und lasse mich von bestehender Kunst inspirieren. Mich fasziniert beispielweise die Antarktische Biennale, die Alexander Ponomarev 2017 ins Leben gerufen hat. Sie zeigt, wie ein Ort Kunst beeinflussen und verändern kann.
Welchen Stellenwert hat Handwerk in deinem Schaffen?
Mein Handwerk ist das konzeptuelle Arbeiten. Ich hinterfrage Zusammenhänge und versuche aus diesen Erkenntnissen etwas zu schaffen. Erst danach entscheide ich über die Form. Derzeit hinterfrage ich aber auch den Stellenwert des Konzeptuellen in sich: Was ist unkonzeptuelle Kunst? Eine Antwort darauf habe ich bisher noch nicht.
Was würdest du ändern an der ZHdK?
Ich würde eine Person einstellen, die jede und jeden an der ZHdK kennt und weiss, wofür die Einzelnen zuständig sind. So wüsste ich endlich, an wen ich mich mit welchem Anliegen wenden kann.
Was willst du nach dem Studium machen?
Langfristig will ich als freischaffender Künstler arbeiten und so meinen Lebensunterhalt bestreiten. Es kann aber auch gut sein, dass alles anders kommen wird, als ich denke.