Studierendenporträt Claudia Polli
Für Bachelorstudentin Claudia Polli war einer der drei Vorschläge der Studienberaterin ein Volltreffer: Industrial Design ist die Berufung der 27-Jährigen.
VON ANDREA ZELLER
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Andrea Zeller: Wieso hast du dich für deinen Studiengang entschieden?
Claudia Polli: Nach dem Gymi hatte ich keinen Plan für meine berufliche Zukunft. Nach Aufenthalten in Island und Australien ging ich deshalb zur Studienberatung. Neben Mikrotechnik und Landschaftsarchitektur kam dabei Industriedesign raus. In Island hatte ich Leute aus diesem Bereich kennengelernt. Ich löcherte sie mit Fragen und liess mich überzeugen. Zum Glück!
Woran arbeitest du gerade?
Ich schliesse im Sommer ab und zeige an der Diplomausstellung 2018 meine Bachelorarbeit: ein autonomes Fahrzeugkonzept, das alternative Energien nutzt und modular zusammengesetzt ist. Der «Intelligent Transport Cube mit H2E-Antrieb», kurz ITC, wird von Brennstoffzellen angetrieben und ist dank zweier verschiedener Fahrkabinen als Waren- oder Personentransporter nutzbar. Wer beispielsweise nach dem IKEA-Shoppingtrip realisiert, dass die erstandenen Möbel nicht in den Mini passen, bestellt per App die ITC-Cargo-Variante und lässt sich die Einkäufe nach Hause fahren.
Wie gehst du an ein neues Thema heran?
Messen geben immer spannende Einblicke in Trends und Entwicklungen. Für meine aktuelle Arbeit bin ich an den Genfer Autosalon gegangen und habe in Fribourg einen autonomen Transportshuttle fahren können.
Welchen Stellenwert hat Handwerk in deinem Schaffen?
Die Fähigkeit, schnell und verständlich eine Skizze zu erstellen, ob digital oder analog, ist unabdingbar. Ohne Visualisierungen würde ein Objekt gar nie zustande kommen.
Was würdest du ändern an der ZHdK?
Ich würde für jeden Studiengang obligatorische Praktika einführen. Ich war ein Jahr lang im Tatic Designstudio in Mailand und habe dort extrem viel gelernt. Es ist ein Realitätscheck für die Zeit nach dem Studium und hilft, die eigenen Talente und Interessen besser einzuschätzen.
Was willst du nach dem Studium machen?
Am liebsten würde ich in einem Designbüro arbeiten, in dem ich mich ausschliesslich auf Visualisierungen konzentrieren kann.