Studierendenporträt: Julia Furer
Der neugierige Blick auf Fremdes und Ungewisses ist Julia Furers Motor. Im Master Film an der ZHdK hat sie das geeignete Medium für ihre daraus entstehenden Geschichten gefunden: den Dokumentarfilm.
VON JUDITH HUNGER
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An welchem Projekt arbeitest du im Moment?
Ich bin derzeit an meinem Masterprojekt, meinem ersten abendfüllenden Dokumentarfilm mit dem Titel «Merci de votre visite». Darin geht es um Beziehungen zwischen Menschen aus Marokko und Europa. Mich interessiert vor allem, wie sich aus Liebe und Hoffnung gegenseitige Abhängigkeit entwickeln kann. Anhand verschiedener Geschichten möchte ich dieses breite und universelle Thema aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.
Was inspiriert dich?
Mich inspirieren Alltagssituationen – das Leben in all seinen Facetten. Ich wuchs mit sehr reisefreudigen Eltern auf. Dadurch kam ich schon früh mit unterschiedlichsten Kulturen und Mentalitäten in Kontakt. Die Neugierde auf Ungewisses und Fremdes hat mich geprägt und ist mir geblieben.
Wieso hast du dich für das Masterprofil Realisation Dokumentarfilm entschieden?
Im Bachelor Video an der Hochschule Luzern habe ich die audiovisuelle Sprache entdeckt. Und ich erzähle gerne Geschichten aus dem realen Leben. Im Masterprofil Realisation Dokumentarfilm bin ich genau am richtigen Ort dafür. Ich lerne in der gesamten Breite und Tiefe, was es braucht, um einen langen Dokumentarfilm zu realisieren.
Wie bereitest du dich auf ein Projekt vor?
Der wichtigste Faktor für mich ist Zeit; es braucht Zeit, sich mit einem Menschen, einer Thematik auseinanderzusetzen. Über die Dauer der Realisierung verändert sich das Projekt, es passt sich den Umständen an und gedeiht. Und ich lasse mir viel Zeit für die Auseinandersetzung mit den Menschen an den jeweiligen Drehorten.
Gibt es für dich einen Traumberuf nach dem Studium?
Ich bin ein sehr kommunikativer und visueller Mensch. Der Dokumentarfilm und die Fotografie sind mein Zuhause und mein Liebstes.
Wo in Zürich bist du am liebsten?
Ich mag Orte, an denen unterschiedliche Welten aufeinandertreffen – Banker und Kreative, wildes Langstrassenvolk und verträumte Boulespieler. Orte wie das El Lokal oder das Xenix. Und ich bin immer gern am Wasser.