Jahresthema des Departements Musik

Das Thema «Stimme» begleitet das Departement Musik durch das Studienjahr 2016/2017. Im Rahmen einer Ringvorlesung behandeln Referentinnen und Referenten die vielfältigen Aspekte von «Stimme». Eine Grundeinsicht ist, dass unter der Gestaltung der Stimme in jeder Epoche und Kultur etwas anderes verstanden wird.

VON CAROLINE SÜESS
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Caroline Süess: Wozu ein Jahresthema?
Jörn Peter Hiekel: Es ist der Versuch, einige der vielfältigen Aktivitäten im Musikbereich der ZHdK mit einem Leitgedanken zu versehen. Ein Jahresthema kann vieles dessen beleuchten, was im Bereich Musik der ZHdK ohnehin geschieht. Aber es kann darüber hinaus auch neue Denkanstösse und Einsichten vermitteln. Mit «Stimme» haben wir dieses Mal einen Begriff gewählt, der bei allen musikalischen Aktivitäten scheinbar geläufig ist – und der doch zu einer Differenzierung aufruft, die über alles Selbstverständliche hinausweist und auch mit anderen Bereichen unserer Kultur zu tun hat.

Warum fiel die Wahl auf «Stimme»?
Weil sich anhand eines solchen Themas vielfältige – und manchmal wohl auch neue – Einsichten über das vermitteln lassen, was Musik ausmacht und unseren Umgang mit ihr prägt. Dies gilt für musikhistorische Zusammenhänge, für die Gestaltung bestimmter Musikwerke, aber ganz besonders auch für deren Aufführung, Vermittlung und Erforschung. Die Gestaltung der Stimme – so lautet eine Grundeinsicht – ist in unterschiedlichen Epochen, aber auch in unterschiedlichen Kulturen keineswegs etwas Konstantes, sondern immer wieder erheblichen Wechseln ausgesetzt. Dies zu erproben und zu veranschaulichen, kann eine äusserst spannende Angelegenheit sein. Mit alldem nähert sich dieses Jahresthema verschiedenen Grundfragen des an musikalischen Aktionen beteiligten menschlichen Körpers. Und es führt uns zu dem, was an Musik fasziniert, überrascht, womöglich sogar befremdet.

Wie prägt das Jahresthema das Studienjahr im Departement Musik?
In den Musikprogrammen ist das Jahresthema auf unterschiedliche Weise präsent, manchmal bewusst deutlich, manchmal eher versteckt. Wie schon im vergangenen Jahr wird es zum Jahresthema auch dieses Mal eine eigene Ringvorlesung geben, in deren Rahmen namhafte Referentinnen und Referenten aus jeweils wechselnder Perspektive über Aspekte von Stimme nachdenken. Generell lädt das Jahresthema dazu ein, den vielfältigen künstlerischen Umgang mit Stimmen in und durch Kunst zur Diskussion zu stellen.

Die Ringvorlesung zum Thema «Stimme» ist öffentlich (bei freiem Eintritt) und findet jeweils 18–19.30 Uhr im Hörsaal 1 des Toni-Areals statt. Zum Auftakt am 17. Oktober 2016 referiert der deutsche Komponist Heiner Goebbels, am 7. November ist der Jazzsänger Andreas Schaerer zu Gast. Die letzte der neun Vorlesungen hält am 15. Mai 2017 der österreichisch-schweizerische Komponist Beat Furrer.

Öffentliche Vorlesung «‹Tekeli-li! Tekeli-li!› – Zur Unverwechselbarkeit eigentümlicher Stimmen»
Montag, 17. Oktober 2016, 18 Uhr
Toni-Areal, Hörsaal 1, Ebene 3, Pfingstweidstrasse 96, Zürich
Referent: Heiner Goebbels

Vollständiges Programm

Prof. Dr. Jörn Peter Hiekel, Musikwissenschaftler und Musiker, ist Dozent für Musikgeschichte am Departement Musik und leitet die Ringvorlesung zum Thema «Stimme».
Caroline Süess ist Projektleiterin in der Hochschulkommunikation.

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