«Kunsthochschule mit internationalem Flair»
Toni-Areal erhält Anerkennung für gutes Bauen
Das Toni-Areal vereint «inneren Urbanismus» mit einem «wilden Garten» auf der Dachterrasse. Nicht nur dafür erhielt der Hochschulcampus eine Anerkennung der «Stiftung für die Auszeichnung guter Bauten im Kanton Zürich». Dies im Rahmen der Verleihung des Architekturpreises Kanton Zürich 2016, die Ende Juni 2016 im Toni-Areal stattfand.
VON CAROLINE SÜESS
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Zum fünften Mal zeichnete die Stiftung beispielhafte Bauten im Kanton Zürich aus. Eingereicht worden waren 162 Bauten aus den Jahren 2013 bis 2015. In einem ersten Schritt studierte die Jury Pläne, Bilder und Texte, in einem zweiten besichtigte sie 17 Bauten vor Ort. Schliesslich verlieh sie vier Auszeichnungen und zwei Anerkennungen. Eine davon ging an das Toni-Areal. Die Jury würdigte am Bau von EM2N das «Zusammenführen der verschiedenen Abteilungen der ZHdK in einer städtisch anmutenden Dichte zu einer Kunsthochschule mit internationalem Flair».
Motto Massstäblichkeit
Das diesjährige Motto des Architekturpreises war «Massstäblichkeit». Dazu schreibt der Vorsitzende der Jury, Kantonsbaumeister Matthias Haag, im Vorwort der Publikation «Architekturpreis 2016»: «Wenn ‹Verstädterung› ebenso wie die ‹economy of scale› das Bauen prägen, wird die Pflege des Massstäblichen und die Sorgfalt in den Details umso wichtiger.» Dabei werde Massstäblichkeit nicht per se als Forderung nach dem «Kleinen», vermeintlich «Menschlichen» verstanden, sondern als angemessene Reaktion auf die umliegenden Bestandesbauten, die Aussenräume und ihren Gesamtkontext.
Eine Stadt im Kleinen
Beim Toni-Areal hob die Jury dessen «innere Urbanität» hervor. In der Publikation heisst es: «Das Innere ist wie eine Stadt für 5000 Menschen organisiert: Kreuz und quer bahnen sich Erschliessungsachsen einen Weg; als ‹Hauptstrasse› führt eine breite Treppe diagonal durch das ganze Gebäude – offene Plätze und Lichthöfe schliessen sich daran an, ‹Nebenstrassen› und ‹Gassen› zweigen davon ab. Am oberen Ende der Kaskadentreppe warten eine begrünte Dachterrasse und die Lastwagenrampe der Toni-Fabrik, in die zwei Schlaufen wieder in die Tiefe führt.» Die «innere Urbanität» widerspiegle sich in den bewusst gesetzten massstäblichen Brüchen und in einem möglichst roh belassenen Ausbau, der zur künftigen Veränderung und Aneignung einlade.
Die ehemalige Toni-Joghurt-Fabrik ist ein Beispiel für die erfolgreiche Umnutzung von Industriearealen in Zürich. Neben der Anerkennung erhielt das Toni-Areal auch den erstmals verliehenen Sonderpreis «Brandschutz».
Die Publikation «Architekturpreis 2016» kann im Hochbauamt Kanton Zürich bezogen werden.