Im Rahmen der Manifesta 11 findet vom 25. Juli bis am 5. August 2016 die Summer School «Negotiating Space – Art and Dissent» statt, an der Studierende aus weltweit neun Städten teilnehmen. Projektkoordinator Franz Krähenbühl gibt Einblick in die Inhalte und erklärt, wie Besucherinnen und Besucher der Manifesta davon profitieren können.

VON ANDREA ZELLER
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Andrea Zeller: Die ZHdK organisiert zusammen mit der Manifesta 11 eine Summer School. Wer nimmt daran teil?
Franz Krähenbühl: Die internationale Summer School richtet sich insbesondere an Studierende und Alumni aller Fachbereiche der ZHdK, die sich mit der Frage beschäftigen, wie mit Mitteln der Kunst Öffentlichkeit geschaffen und aktiviert werden kann. Die Öffentlichkeit beschreibt dabei einen Ort und eine Gesellschaft, die durch das Aufeinandertreffen und Aushandeln verschiedener Meinungen, Ideen und Konzepte immer wieder neu geschaffen werden. Der kritischen Funktion von Kunst, gesellschaftliche Verhältnisse zu hinterfragen, kommt in diesem Prozess eine bedeutende Rolle zu. Weil dem Begriff «Öffentlichkeit» in verschiedenen Kulturen eine unterschiedliche Bedeutung und Relevanz zukommt, werden zusätzlich zu den Bewerberinnen und Bewerbern der ZHdK über einen Open Call Studierende aus Kunsthochschulen aus weltweit neun Städten eingeladen.

Was erwartet die Teilnehmenden?
Die Summer School fördert einen intensiven Austausch unter Studierenden und regt Diskussionen über die unterschiedlichen Auffassungen von Öffentlichkeit, die verschiedenen Rollen der Kunst sowie ihre Formen der gesellschaftlichen Interaktion an. Drei parallel laufende Seminarstränge behandeln in der ersten Woche aus wechselnden künstlerischen Perspektiven die Stadt als soziales und infrastrukturelles Gefüge. Diese werden von den Künstlerinnen und Künstlern Jasmina Metwaly und Philip Rizk (Kairo), Shaina Anand und Ashok Sukumaran des Künstlerkollektivs CAMP (Mumbai) und Jon Kessler (New York) geleitet. Die erarbeiteten theoretischen Inputs fliessen in der zweiten Woche in eine eigene künstlerische Auseinandersetzung.

Wie können Besucherinnen und Besucher der Manifesta 11 von Ergebnissen und Aktionen der Teilnehmenden der Summer School profitieren?
Es wird mehrere Public Lectures sowohl von Dozierenden der Summer School als auch von externen Gästen geben, die alle öffentlich sind. Ebenso sind die Präsentationen der entstandenen Arbeiten öffentlich, da sie ihre Wirksamkeit in der Öffentlichkeit erproben wollen. Informationen dazu werden auf den Homepages der Manifesta 11 und der ZHdK aufgeschaltet.

Am 11. Juni 2016 startet die von Christian Jankowksi kuratierte Manifesta 11, die europäische Biennale für zeitgenössische Kunst. Gastgeberin ist Zürich, das Thema lautet «What People Do for Money». Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt kommen mit Menschen aus verschiedenen Berufssparten, sogenannten Hosts, zusammen und realisieren rund dreissig Neuproduktionen. Präsentiert werden diese an drei verschiedenen Orten: in einer klassischen Kunstinstitution, am Ort ihrer Entstehung (Satellit) und als Film im Pavillon of Reflections, einer schwimmenden Plattform auf dem Zürichsee.

www.manifesta11.org
Weitere Zett-Beiträge zur Manifesta 11

Andrea Zeller war Projektleiterin in der Hochschulkommunikation der ZHdK und freute sich auf einen Besuch im Pavillon of Reflections an der Manifesta 11.
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