Neue Weiterbildung in Design Thinking

Design spielt in Fragen der Führung, Strategie und Transformation von Institutionen und Prozessen eine zunehmend wichtige Rolle. Im September 2016 startet an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) der CAS Design Thinking, der einem breiten Zielpublikum methodische und strategische Denk- und Handlungsweisen des Designs vermittelt. Im Gespräch mit Nico Lypitkas erläutert Studienleiter STEFANO VANNOTTI das neue Weiterbildungsangebot.

Nico Lypitkas: Über welche Fertigkeiten verfügen Teilnehmende nach Abschluss des CAS Design Thinking?
Stefano Vannotti: Die Teilnehmenden – ich denke da genauso an Gestalter und Kreative wie an Fachspezialistinnen und Führungskräfte anderer Bereiche – lernen, gezielt designorientierte Prinzipien, Methoden und Tools in ihre Tätigkeit zu integrieren. Dies soll ihnen nicht nur dabei helfen, innovative Lösungen zu entwickeln, sondern auch dabei, diese innerhalb bestehender Strukturen umzusetzen. Wichtig dabei ist: Design Thinking ist kein Rezept, dem man einfach blind folgen kann. Alle Teilnehmenden werden im sechsmonatigen Lehrgang ihre ganz individuelle Designhaltung ausbilden müssen.

Weshalb braucht es an der ZHdK eine Weiterbildung im Bereich Design Thinking?
Design Thinking entwickelte sich in den letzten Jahren, insbesondere in Managementkreisen, zu einem richtigen Hype. An der ZHdK leben wir die Designdenke schon seit Jahrzehnten. Mit dem neuen CAS schaffen wir ein flexibles Weiterbildungsangebot, das die strategische Komponente des Designs ins Zentrum stellt. Es wird all die Menschen verschiedenster Disziplinen mit Interesse an Design Thinking im Toni-Areal zusammenbringen.

Wie muss man sich den Ablauf dieses Weiterbildungsangebotes vorstellen?
Der berufsbegleitende Lehrgang gliedert sich in insgesamt sieben Dreitages-Workshops und dauert von September bis Februar. Zuerst werden die Teilnehmenden in grundlegende Prinzipien von Design Thinking eingeführt und lernen das breite Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten dieses Ansatzes in unternehmerischen und sozialen Kontexten kennen. Anschliessend vertiefen sie sich weiter in Methoden, wenden diese in einer sogenannten «Design Challenge» an und befassen sich mit Strategien zur nachhaltigen Verankerung von Design Thinking in ihrer eigenen Tätigkeit. Wichtig für den Lernprozess ist die individuelle Projektarbeit, die, eng begleitet durch Mentorierende, über den gesamten Zeitraum der Ausbildung umgesetzt wird.

Der CAS Design Thinking richtet sich an ein sehr breites Zielpublikum. Funktioniert das?
Es ist in der Tat ambitioniert, einen Lehrgang sowohl für bereits gut ausgebildete Designerinnen und Designer als auch Fachspezialisten und Führungskräfte jeglicher Couleur anzubieten. Ich bin jedoch überzeugt, dass genau diese Vielfalt an Teilnehmenden ein attraktives Charakteristikum des Weiterbildungsangebots ist. Alle bringen ihre ganz spezifischen Kompetenzen und Fragestellungen mit. Von diesen unterschiedlichen Perspektiven und dem direkten Austausch kann jede und jeder profitieren. Das interdisziplinäre Setting ist so Treiber für Innovation!

Der CAS (Certificate of Advanced Studies) Design Thinking ist der erste Lehrgang des modularen Weiterbildungspakets «Strategic Design». Die weiteren CAS-Lehrgänge sind in Entwicklung und auch eine MAS-Abschlussmöglichkeit (Master of Advances Studies) ist in Vorbereitung.

Infoveranstaltungen
Mittwoch, 18. Mai 2016, 18.30 Uhr
Toni-Areal, Raum 4.T33, Ebene 4, Pfingstweidstrasse 96, Zürich

Mittwoch, 22. Juni 2016, 18.30 Uhr
Toni-Areal, Raum 6.F02, Ebene 6, Pfingstweidstrasse 96, Zürich

Mittwoch, 10. August 2016, 17.00 Uhr
Toni-Areal, Raum 4.T33, Ebene 4, Pfingstweidstrasse 96, Zürich

www.zhdk.ch/cas-design-thinking

Stefano Vannotti (stefano.vannotti@zhdk.ch), Stratege und Dozent im Departement Design, liebt und lebt Design. Begeistert ist er vor allem vom Denken durchs Machen.
Nico Lypitkas (nico.lypitkas@zhdk.ch) koordiniert die Weiterbildung am Departement Design, wo er Co-Leiter der Vertiefung Cast / Audiovisuelle Medien ist. In der Weiterbildung sieht er besonderes Potenzial für eine fruchtbare Auseinandersetzung mit Berufsfeldern und Gestaltenden unterschiedlicher Herkunft.
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